Corona-Hilfen für Kultur kommen nicht an

Kultur
Foto: jannoon028/www.freepik.com

GRÜNE im Austausch mit Kulturschaffenden aus der Region

Ein Konzert, Schauspielkunst im Theater oder Kino gemeinsam zu erleben, ist wesentlicher Teil des kulturellen Lebens. Die volle Dimension eines kulturellen Angebots lässt sich daher niemals eins zu eins in den digitalen Raum übertragen, weshalb nicht nur die Kulturfreund*innen sondern insbesondere Künstler*innen sowie Veranstalter*innen, Kinos und Theater unter den Folgen der Pandemie besonders leiden. Der Bundestagskandidat von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Wolfgang Ehrenlechner, hatte deshalb den kulturpolitischen Sprecher der GRÜNEN-Bundestagsfraktion, Erhard Grundl, MdB zu einer öffentlichen Onlinediskussion mit Kulturschaffenden aus der Region eingeladen.

Das größte Problem sei, dass für 2020 zugesagte Hilfen noch immer nicht ausgezahlt wurden, so Josef Loibl, Betreiber des Bad Reichenhaller Park-Kinos. Noch schlechter bewertet Patrick Pföß, Vorsitzender der Traunsteiner Kulturfördervereinigung ARTS, die Situation freiberuflicher Künstler*innen. Er kenne Musiker*innen, die aufgrund der Einnahmeausfälle und nicht ausreichender staatlicher Unterstützung, ihre Wohnung aufgeben mussten und nun bei Angehörigen Zuflucht suchen.

Ehrenlechner betonte, dass die Bundes- und Landesregierung ihre Zusagen unbedingt einhalten müssen. Wenn dies nicht geschehe, würde zunehmende Politikverdrossenheit drohen und eine Stimmung in der Gesellschaft entstehen, die eine Gefahr für unsere Demokratie darstelle.

Grundl wies darauf hin, dass der Kultursektor in der Bundesrepublik eine wichtige wirtschaftliche Größe sei, denn nicht nur die Künstler*innen, auch die Veranstalter*innen, Licht- und Tontechniker sowie diverse Dienstleister*innen lebten von kulturellen Veranstaltungen. Neben den finanziellen Hilfen, die bedarfsgerecht und unkompliziert ausgezahlt werden müssten, sehe er den dringenden Bedarf einer zuverlässigen Perspektive heraus dem Lockdown für den Kulturbetrieb.

Ein weiteres Problem sahen die Teilnehmenden für künftige kulturelle Aktivitäten, die auf kommunale Förderung angewiesen sind: Als Folge der Pandemiesei absehbar, dass die Steuereinnahmen der Kommunen sinken und die Kulturförderung als freiwillige Leistung im Zuge von Sparmaßnahmen stark gekürzt oder gar gestrichen wird, so die einhellige Meinung. Die GRÜNEN wollen sich deshalb dafür einsetzen, dass ein Programm aufgelegt wird, mit dem Bund und Länder die Kommunen mit den notwendigen Mitteln zur weiteren Finanzierung der Kulturförderung unterstützen.