Grünen machen sich vor Ort ein Bild der Lage
Der Klimawandel ist auch bei uns in Bayern angekommen: Starkregenereignisse, enorme Trockenheit, Gletscherschmelze. Auch von dem einst mächtigen Blaueisgletscher am Hochkalter ist nicht mehr viel übrig. Während einer geführten Wanderung konnten sich die Mitglieder des grünen Kreisverbands Berchtesgadener Land selbst ein Bild machen. Mit von der Partie waren Ludwig Hartmann, der Fraktionssprecher der Grünen im Bayerischen Landtag und der heimische Bundestagskandidat Wolfgang Ehrenlechner.
Magdalena Wimmer vom Freilassinger Ortsverband erzählte in einer kurzen Einführung, dass die Auswirkungen des Klimawandels in den Alpen bereits heute sehr deutlich sichtbar werden. Hier gibt es schon eine Erwärmung von mehr als 2°C im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter, also so viel, wie derzeit global als absoluter Grenzwert gilt, wenn nachfolgende Generationen weiterhin gut auf der Erde leben wollen. In den Alpen bekommen wir also einen Einblick in das, was global noch folgen könnte. Die Auswirkungen des Klimawandels in den Alpen sind unübersehbar: Gletscher wie der Blaueisgletscher sind heute nur noch ein paar wenige verbliebene Schneefelder. Das Blaueis hat beispielsweise in den letzten zehn Jahren gut die Hälfte seines Volumens verloren. Auch die Permafrostböden tauen auf und die Artenvielfalt schwindet zunehmend, weil es vielen Tieren und Pflanzen zu warm in ihren Lebensräumen wird. Daneben gibt es bereits seit einigen Jahren überproportional viele Starkregenereignisse in der Region, wie der Fraktionssprecher der Grünen im Kreistag Bartl Wimmer anmerkte. Sie kommen oft schnell und sind unvorhersehbar, wie die Überflutungen aus den letzten Monaten im inneren Landkreis es deutlich zeigten.
„Wir müssen also in Zukunft beides machen: auf die Auswirkungen des Klimawandels, die in den nächsten Jahren noch zunehmen werden, schnell und innovativ reagieren, aber auch die Ursachen der Klimakrise bekämpfen“, so Ludwig Hartmann. Dazu haben die Grünen sich ein wichtiges Thema zum Kernthema ihres Wahlprogramms gemacht: die Energiewende. Wolfgang Ehrenlechner erläuterte, dass auch in Bayern endlich auf den Ausbau der erneuerbaren Energien, und insbesondere der Windkraft und Solarenergie gesetzt werden muss, um die Energiewende voranzubringen.
Nach einer gemeinsamen Stärkung und einer angeregten Diskussion in der Blaueishütte ging es am Nachmittag bei strahlendem Spätsommerwetter wieder hinunter ins Tal.